Das auf einer schmalen Parzelle der Berner Altstadt erbaute Zunfthaus entwickelt sich von zwei Gassenseiten in die Tiefe des Blocks. Ein Hof belichtet die innenliegenden Räume des spätbarocken Vorder- und Hinterhauses. Seit dem Jahr 1420 ist das Haus Sitz der Zunft zu Metzgern und beheimatet deren Zunftsäle, das ursprünglich zum Wohnen genutzte zweite und dritte Obergeschoss diente zuletzt als luxemburgische Botschaft. Durch deren Wegzug konnten die Räumlichkeiten wieder in Wohnnutzung zurückgeführt werden. Die durch mehrmalige bauliche Interventionen über die Jahre verschütteten hochwertigen Oberflächen wurden freigelegt um ein einheitliches, spätbarockes Erscheinungsbild lesbar zu machen. In Kontrast dazu stehen die Küche und die Dusche, die aus verschraubten Stahlprofilen gefügt sind. Schnell montiert und wieder demontiert wirken sie auf ihren schmalen Füssen wie zu Gast im behäbigen, geschichtsträchtigen Haus.